Die Familie von Buttlar sind alte fuldische Vasallen, die nach einer Sage aus England abgeleitet werden, deren alte Stammburg aber das gleichnamige Schloß an der Ulster in der Rhön sei. Zur Familiengeschichte haben sich verschiedene Autoren bereits geäußert.
Kopp, 1796:
Sie teilt sich in die Treische und die Buttlar, und besitzt ansehnliche Lehen, gehört von alters her zum hessischen Adel und werden zur Ritterschaft nach ihren Stamm-Sitzen gerechnet: zum Fulda-Strom die von Buttlar zu Friemen, zum Diemel-Strom die von Buttlar zu Elberberg, zum Werra-Strom die von Buttlar zu Ermschwerd, zu Stiedenrode, und zu Ziegenberg.
Ledderhose, 1780:
Das Geschlecht der von Buttlar in Hessen teilt sich in verschiedene Linien. Georg von Buttlar wurde 1448 vom Herrn Landgrafen Ludwig dem Friedfertigen mit dem Schlosse Ziegenberg und dessen Zubehörungen belehnt. Seine Nachkommen teilten sich nach dem Tode des Erasmus von Buttlar in zwei Stämme. Jost Oswald von Buttlar wurde der Stammvater der Ziegenberger und Heimbold von Buttlar der Stammvater der Ermschwerder Linie, welche von einem Vorwerke, womit diese Familie nebst dessen Zubehörungen ebenfalls belehnt wird, den Namen führt. Beide Linien stehen in Ansehung gedachter Stücke in der Mitbelehnschaft und üben den Lehns-Spezifikationen zufolge die ihnen daselbst zustehenden Rechte gemeinschaftlich aus. Die Ziegenberger Linie hat sich in der Folge in drei Stämme weiter abgeteilt. Einer hiervon hat den Namen des Ziegenberger Stamms behalten, die beiden anderen aber führen den Beinamen von Stiedenrode und von Friemen. Carl von Buttlar von der Ermschwerder Linie heiratete die Tochter des bekannten Caspar Hund, und wie dieser den 10. Mai 1660 starb, kam Kirchberg, welches Dorf die Familie der Hunde vom Stift Hersfeld zu Lehn getragen hatte, an die von Buttlar von der Ermschwerder Linie, welche es noch heutigen Tages als ein absonderliches Lehen besitzen. Die Enkel des gedachten Carl von Buttlar teilten sich nach dem Absterben ihres Vaters, und hiervon ist die Elberberger Linie herzuleiten, indem der eine Bruder Elben, Elberberg und Kirchberg, der andere hergegen Ermschwerd annahm.
Nach dem Tode Kurts von Elben im Jahr 1535 erlangten die von Buttlar durch Erbschaft – zunächst im Rahmen der Ganerbenschaft – mit Schloß Elberberg einen weiteren großen und zusammenhängenden Grundbesitz neben der Herrschaft Ziegenberg und dem Stammgut Buttlar in der Rhön.
Die von Buttlar erhalten die mainzischen Lehen und damit das Schloß Elberberg, das Dorf Elben mit dem Kirchsatz und allen Zubehörungen. Diese Lehen wurden bis 1822 regelmäßig erneuert. Zu den mainzischen Lehen der Familie v.Buttlar gehörten das Schloß Elberberg, das Dorf Elben samt der Kirchen, …Zehnten geruhten Wildbahnen, Feldern, Holz die Klaus genannt und andere hernach spezifizierte gehölze, nämlich den Klausberg, den Wartberg, ein Ort Gehölz im Lauterborn stößt auf das Sänd’sche Gehölz, den Kirchberg, den Sommerberg, den Erzeberg, ein Ort gehölz wird genannt das Aspe stößt auf den Erzeberg, die Hardt, ein Wäldlein wird genannt das Jungeholz und alle anderen Geholz … sowie das Patronatsrecht über die Kirche zu Elben.
Durch die brüderliche Teilung zwischen den Söhnen des Asmus von Buttlar entstanden 1571 die Teillinien von Buttlar-Elberberg (zunächst von Buttlar-Ermschwerd) und von Buttlar-Ziegenberg. Heimbrod von Buttlar (1541-1609) als Stammvater der Ermschwerder bzw. Elberberger Linie erhielt das ganze Gut Ermschwerd sowie Anteile an den Gütern in Stiedenrode, Freudenthal, Elberberg und Laubach.
Nach dem Tod des Kaspar Hund zu Kirchberg 1660 gelangten Güter und Grundbesitz in Kirchberg, Wichdorf, Naumburg, Wallenstein, Wehrda und Neuenstein an Karl von Buttlar (1623-1688) und dessen Ehefrau Clara Anna geb. Hund und damit an die Linie von Buttlar-Elberberg.
1693 verkauften die von Boyneburg gen. Hohenstein ihren Anteil an den Elberberger Besitzungen an die Familie von Buttlar-Elberberg, sodaß die beiden v.buttlarischen Teillinien dort alleinige Besitzer wurden. Das Viertel an den Wallenstein’schen Gütern wird 1695 an den Landgrafen Philipp von Hessen-Philippstal für 12.000 Rtl. und zwei Pferde weiterverkauft. 1804 erwarb die Linie von Buttlar-Elberberg auch den seit der brüderlichen Teilung 1571 von buttlar-ziegenbergischen Anteil an den Gütern zu Elberberg und wurde damit Alleinbesitzer. 1813 verkauften sie ihre Ermschwerd’schen Güter. 1826 kauften die von Buttlar-Elberberg das Gut Riede von dem hessischen Kurfürsten Wilhelm II. Über die Allodialgüter zu Elben, Elberberg mit Waldhof, Kirchberg und Riede errichteten sie 1826 ein Samtfideikommiss. 1852 wurden die ehemaligen Lehensgüter zu Elberberg, Kirchberg und Ziegenhagen dem Familienfideikommiss zugeteilt, der 1926 durch eine Familienstiftung ersetzt wurde. Nach Auflösung der Stiftung 1955 wurden die land- und forstwirtschaftlichen Besitzungen zu Elberberg, Waldhof, Riede und Glashütte Ziegenhagen unter die Genußberechtigten real geteilt; das Gut Kirchberg war bereits 1941 an die Stadt Kassel verkauft worden.
Die Familie ist seit 1660 – dem Aussterben der Hunde in Kirchberg – Mitglied der Althessischen Ritterschaft.
Die Grafen, Freiherren und Herren von Buttlar haben sich mit Satzung vom 8.6.1890 zu einem Verein des von Buttlarschen Gesamtgeschlechts zusammengeschlossen, der heute als Familienverband fortbesteht.
Dem Familienzweig von Buttlar-Elberberg wurde durch die Westphälische Regierung am 7.9.1813 der Freiherrenstand bestätigt, was in Preußen nicht anerkannt wurde.
Der Familienbesitz in Elberberg, Riede, Waldhof, Kirchberg, Glashütte und Buttlar wurde seit 1826/27 als Familienfideikommiss verwaltet, der in 1854 und 1872 erweitert wurde. Nach seiner Auflösung wurde er in eine Familienstiftung umgewandelt, die in 1955 aufgelöst wurde.
Die zu Schloß und Gutshof gehörenden Grundstücke bildeten von 1872 bis 1924 einen eigenen Gutsbezirk mit den Rechten einer selbständigen politischen Gemeinde nach preußischem Kommunalverfassungsrecht, neben dem die Dorfgemeinden von Elben und Elberberg bestanden.
Am 17.8.1985 feierte die Familie von Buttlar den 450-jährigen Familiensitz in Elberberg.
Quellennachweis: erstellt von Dr. Volker Knöppel