Die viertägige Kirmes in Elbenberg war wieder ein Fest für alle Generationen
Im Naumburger Stadtteil steppte vier Tage lang wieder der Strohbär, der die Symbolfigur der traditionellen Dorfkirmes ist. Ausgerichtet von den 27 Kirmesmädchen und -burschen unter neuem Leitungsduo.
Denn nach einem achtjährigen ehrenamtlichen Engagement als Kirmesmutter sowie zuletzt auch als „Vater“ hat Jasmin Albrecht die Verantwortung in die Hände von Lena Tonn und Paul Bächt gelegt. Beide sind als langjährige Mitglieder des Elbenberger Kirmesteams aber mit der Tradition und den Gepflogenheiten des Dorffestes bestens vertraut.
Begonnen hatte die Kirmessause am Freitagaben mit einer After-Work-Party in und rund um die Festhalle Flachsrose mit DJ Robby. Am Samstag gab es durch die Naumburger Stadtkapelle Platzkonzerte an mehreren Stationen im Ort, wobei die Instrumentalisten aus der Stadt an der kleinen Elbe nach Voranmeldungen auch mit Ständchen vor den Haustüren die musikalischen Wünsche mancher „Elbschen“ erfüllten. Am Abend war dann in der Flachsrose die Showband Noise Garant für heiße Tanzrhythmen.
Etwas andere Töne gab es dann am Sonntag durch den örtlichen Posaunenchor beim Festgottesdienst. Anschließend konnten im Dorf die Küchen kalt bleiben, fand ein gemeinsames Mittagessen statt. Zubereitet in der Feldküche der örtlichen Feuerwehr. Der Nachmittag stand mit Spiel, Spaß und jede Menge Überraschungen ganz im Zeichen der Kinderkirmes. Parallel dazu hatten die Besucher, die den süßen Zahn bevorzugten, die Qual der Wahl bei der Auswahl an der üppig gedeckten Kaffeeund Kuchentafel. Der Tag ging am Abend mit Musik aus der Dose zu Ende.
Ihre Kondition und ihr Stehvermögen mussten die Kirmesmädchen und Kirmesburschen dann am Montag unter Beweis stellen. In Begleitung des Strohbären, dem man in diesem Jahr den Namen „Aasiger Achim“ gege ben hatte, zogen sie von Haus zu Haus und sammelten neben Barem vor allem Eier, Würste und Speck, die am Abend zusammen in der Pfanne landeten. Denn mit dem alten Brauch des gemeinsamen und für alle Besucher kostenlosen Eierbrotessens wird das Ende der Elbenberger Dorfkirmes eingeläutet. Im örtlichen Volksmund auch als Leichenschmaus bezeichnet. Der offizielle Festabschluss ist das Verbrennen des Strohkleides des Kirmesbären sowie das Vergraben der einzig noch verbliebenen Schnapsflaschemit dem Restinhalt. Der Hochprozentige wurde diesmal unter der Bezeichnung „Flachsrose-Biersteinzement“ ausgeschenkt. Danach müssen die feierfreudigen „Elbschen“ und ihre Gäste aus der umliegenden Region wieder ein Jahr lang warten, bis im Dorf wieder der Strohbär steppt. Apropos Gäste und Besucher: An den vier Festtagen feierten weit über 1000 von ihnen das Kirmes vergnügen mit.
Quelle: HNA vom 28.09.2023