Eine Ehe so stabil wie Eisen

Anni und Willi Heinemann aus Elbenberg feiern Eiserne Hochzeit

Über sechs Jahrzehnte lang Seite an Seite. Wer kann das schon von sich behaupten? Anni und Willi Heinemann feiern heute ihre Eiserne Hochzeit. Genau 65 Jahre ist es her, dass sie den Bund der Ehe geschlossen haben und seither gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen sind. Doch damit nicht genug. Anni Heinemann feiert heute zugleich ihren 89. Geburtstag.

Am 16. August 1958 gaben sie sich auf dem Standesamt das Ja-Wort. „Es war Zufall, dass wir uns an meinem Geburtstag getraut haben“, erinnert sich Anni Heinemann. Am Folgetag erhielt das junge Paar in der evangelischen Sankt-Martin-Kirche den Segen. „Das war damals so. Auf die standesamtliche Trauung folgte einen Tag später die kirchliche.“

Willi und Anni Heinemann, geborene Herzog, sind beide im heutigen Elbenberg geboren und kennen sich von Kindesbeinen an. Richtig gefunkt zwischen ihnen habe es allerdings erst auf einem Feuerwehrfest. „Wir haben an dem Abend viel zusammen getanzt und Willi bot sich dann an, mich auf meinem Heimweg zu begleiten.“ Die beiden seien daraufhin zwei Jahre lang unzertrennlich gewesen, haben sich zwei Jahre später verlobt und wieder zwei Jahre später geheiratet.

„Die Hochzeit haben wir in meinem Elternhaus gefeiert“, erzählt die gelernte Altenpflegerin.

Noch heute wohnen beide zusammen dort. „Unsere Tochter Elke wohnt gleich nebenan. Wir sind froh, dass wir sie haben. Sie versorgt uns mit“, sagt Anni Heinemann. Ihr Sohn Thomas wohnt mittlerweile in Bonn und Enkel Tom studiert in Köln. Sie hätte gerne den Beruf der Schneiderin erlernt. Doch dafür hätte es damals keine Lehrstellen gegeben. Außerdem hätte sie gerne eine Schreinerlehre gemacht. Ihr Vater betrieb im Ort eine Schreinerei. „Das war zu dieser Zeit leider noch nicht möglich“, sagt sie.

Willi Heinemann war leidenschaftlicher Fußballer. Die sportliche Laufbahn ihres Mannes hat Anni immer mit Begeisterung begleitet. „Ich war immer dabei“, erzählt sie. Willi Heinemann war ein „blau-weißer Elbscher“ und 1945 bei der Wiedergrün dung des TSV Elbenberg dabei. In der Folge war er bis anfang der 60er-Jahre noch aktiver Spieler und begleitete den Verein in verschiedenen Vorstandsfunktionen. In ihren Urlauben ist das Paar über 50 Jahre nach Sankt Peter-Ording gefahren. „1981 haben wir dort eine eigene Wohnung gekauft. Wir waren bestimmt drei oder vier Mal im Jahr da“, erzählt Willi Heinemann, der eine Verwaltungslehre im Psychiatrischen Krankenhaus Merxhausen machte und der heutigen Vitos Klinik bis zum Renteneintritt 1992 treu blieb. „Als wir dann im Ruhestand waren, fuhren wir sogar noch öfter an die See“.

Beide hoffen, dass sie in diesem Jahr wieder nach Sankt Peter-Ording kommen. Früher widmeten sie sich außerdem der Gartenarbeit und verbrachten viel Zeit auf dem Sportplatz. Heute besuchen sie noch gerne die Altennachmittage des Roten Kreuz.

Auf die Frage, wie man es denn schaffe 65 Jahre durch dick und dünn zu gehen, hatte Anni Heinemann eine klare Antwort: „Wir verstehen uns einfach gut und der eine ist für den anderen da sonst ginge es gar nicht.“

Heute feiern die beiden Annis Geburtstag in einem kleinen Rahmen zuhause. Die Feierlichkeiten zur Eisernen Hochzeit finden am Samstag, 19. August im Gasthof Schneider in Heimarshausen statt.

Info: HNA vom 16. August 2023
HNA-Artikel vom 16. August 2023